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22. Es wird hierbei v.a. um die konstituierenden Elemente von Demokratie gehen, über die ein weitgehender Konsens zwischen den verschiedenen Demokratietheorien besteht und an denen sich das "staatstragende Demokratieideal" der Bundesrepublik orientiert. Daß Demokratie dabei nicht nur als Regierungssystem betrachtet werden kann, wie dies von Schumpeter und vornehmlich konservativen Politikern vertreten wird, geht ja schon aus dem Titel der Arbeit hervor.
23. Wie wichtig dieser Gedanke den Schöpfern des Grundgesetzes war, läßt sich auch daraus ableiten, daß Art. 20 der erste Artikel nach den Grundrechten ist (deren Hervorhebung durch Voranstellung sich wohl aus den Erfahrungen mit der nationalsozialistischen Herrschaft erklärt und die den "Vorrang des Menschen und seiner Würde gegenüber der Macht des Staates betonen" soll. BVerfG E 7, 28 [205].)
24. Vgl. Giovanni Sartori. Demokratietheorie. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1992: S. 44. Wenn ich mich im Folgenden des öfteren auf Sartori beziehe, so vor allem aus dem Grund, daß er den liberalen Demokratiegedanken, der u.a. der Bundesrepublik zugrunde liegt, repräsentiert. Defizite, wie sie z.B. Karl Mittermaier und Meinhard Mair sehen (Karl Mittermaier/ Meinhard Mair. Demokratie: Die Geschichte einer politischen Idee von Platon bis heute. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1995: S. 186-196.), mögen durchaus zutreffen, sind für diese an der Wirklichkeit der BRD orientierten Arbeit jedoch nicht relevant.
26. Vgl. Sartori, 1992: S. 143.
27. Sartori, 1992: S. 122. Sartori versteht "ein Bildungssystem, das kein Indoktrinationssystem ist" und "eine Gesamtstruktur vielfältiger und verschiedenartiger Einfluß- und Informationszentren" als Bedingung für eine autonome öffentliche Meinung (S. 108). Dem möchte ich mich hier anschließen.
28. Vgl. Sartori, 1992: S. 94ff und 116f.
29. Vgl. Winand Gellner. "Öffentlichkeit, Medien und Politik". In: Rupert Breitling/ Winand Gellner (Hrsg.). Machiavellismus, Parteien und Wahlen, Medien und Politik: Politische Studien zum 65. Geburtstag von Prof. Dr. Erwin Faul, Universität Trier. Trier: Maisch und Queck, 1988: Teil III, S. 3-12, hier: S. 4.
33. Die Funktionen der (Massen-)Medien werden allerdings, je nach Standpunkt, äußerst unterschiedlich dargestellt. Einen Überblick bietet z.B. Ulrich Sarcinelli in seinem Beitrag "Massenmedien und Politikvermittlung - Eine Problem- und Forschungsskizze". In: Gerhard W. Wittkämper (Hrsg.). Medien und Politik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1992: S. 37-62, hier: S. 38ff. In dieser Arbeit soll jedoch keine ausführliche Beschäftigung mit den unterschiedlichen Demokratie- und Medientheorien stattfinden, sondern lediglich ein allgemeiner Überblick ohne Gewichtung der Funktionen vorgenommen werden.
34. Vgl. E. Downs. Economic Theory of Democracy. Zit. nach: Rudolf Wildenmann/ Werner Kaltefleiter. Funktionen der Massenmedien. Demokratische Existenz heute: Schriften des Forschungsinstituts für politische Wissenschaft der Universität zu Köln, Heft 12. Frankfurt/Main, Bonn: Athenäum, 1965: S. 16.
35. Horst Holzer. Gescheiterte Aufklärung? Politik, Ökonomie und Kommunikation in der Bundesrepublik Deutschland. Piper Sozialwissenschaft, Band 3. München: Piper & Co, 1971: S. 35f.
36. Vgl. Thesen der Evangelischen Kirche in Deutschland zu den publizistischen Medien: Auszug aus der Studie "Die neuen Informations- und Kommunikationstechniken". Media Perspektiven: Dokumentation o.Jg. (1/1986): S. 36-40, hier: S. 38.
37. Diese, m.E. mehr ein Ideal als die Realität beschreibende (Ziel-)Vorstellung findet sich bei: Peter Kaupp. Presse, Hörfunk, Fernsehen: Funktion, Wirkung; ein medienkundliches Handbuch. Frankfurt/Main: dipa, 1979: S. 12.
38. Rolf Stober. "Medien als vierte Gewalt - Zur Verantwortung der Massenmedien". In: Wittkämper (Hrsg.), 1992: S. 27-36, hier: S. 29. (Hervorhebung von mir).
39. Da diese Vorstellung eng an den Gedanken des Sozialstaates anknüpft, ist das Maß ihrer praktischen Umsetzung abhängig von der Verwurzelung des Sozialstaatsgedankens in der Gesellschaft. Aus diesem Grund wird die Artikulationsfunktion in verschiedenen demokratischen Gesellschaften sehr unterschiedlich wahrgenommen.
40. Vgl. Wildenmann/ Kaltefleiter, 1965: S. 16 und 28f.
42. Vgl. Holzer, 1971: S. 37 und Wildenmann/ Kaltefleiter, 1965: S. 44f.
43. Langenbucher, Wolfgang R.. "Braucht eine demokratische Gesellschaft öffentlichen Rundfunk?". Media Perspektiven o.Jg. (11/1990): S. 699-716, hier: S. 707.
44. Eigentlich steht "vierte Gewalt" als Synonym für soziale Gewalt, die von nichtstaatlichen Mächten ausgeht, womit vornehmlich Verbände (etwa Gewerkschaften oder auch Banken) gemeint sind. Vgl. Stober, 1992: S. 27f.
45. Vgl. Ulrich Sarcinelli. "Mediale Politikdarstellung und politisches Handeln: analytische Anmerkungen zu einer notwendigerweise spannungsreichen Beziehung". In: Jarren (Hrsg.), 1994: S. 35-50, hier: S. 38 oder auch Stober, 1992: S. 28.
46. Heribert Schatz. "Ist das Fernsehen noch zu retten? Zum Funktionswandel des Fernsehens als 'Medium und Faktor der öffentlichen Meinungsbildung'". In: Breitling/ Gellner (Hrsg.), 1988: Teil III, S. 70-90, hier: S. 71.
48. Franz Ronneberger. Kommunikationspolitik I. Institutionen, Programme, Ziele. Kommunikationswissenschaftliche Bibliothek 6. Mainz: v. Hase und Kohler, 1978: S. 29.
49. Insbesondere bei für die Menschen neuen Phänomenen ist dies m.E. gut zu beobachten. Beim Thema Computernetzwerke (oder spezieller Internet) etwa ist die Bildung von Überzeugungen durch (vielfach unzulängliche) Medienberichte deutlich zu beobachten.
50. So z.B. über viele Jahre hinweg die Tagesschau, die quasi den Gesprächsstoff des nächsten Tages festlegte, die Lottozahlen, die "die Deutschen vor dem Fernseher versammelten", insbesondere aber auch alle Arten von "Betroffenheitsberichten", so die Berichterstattung über menschliches Leid und die daraus resultierende Spendenbereitschaft. (Jüngstes Beispiel ist die Benefizgala zu Gunsten der José Carreras-Stiftung, die so viele Spenden einbrachte, daß die Stiftung zunächst nicht wußte, was mit all dem Geld anfangen.)
51. Thesen der Ev. Kirche, 1986: S. 38.
52. Vgl. Thesen der Ev. Kirche, 1986: S. 38.
53. Schatz. In: Breitling/ Gellner (Hrsg.), 1988: S. 71.
54. Für lange Zeit prägend wurde die Studie von Paul F. Lazarsfeld/ Bernard Berelson/ Hazel Gaudet. The People's Choice: How the voter makes up his mind in a presidential campaign. New York, London: Duell, Sloan and Pearce, 1944.
55. Die Illustrierte 'Life', zit. nach: Winfried B. Lerg. "Medienmacht und Politik". In: Wittkämper (Hrsg.), 1992: S. 14-26, hier: S. 20.
56. Wobei sich die Wissenschaft besonders auf das Fernsehen konzentrierte.
57. Um nur einige der 'Hauptansätze' zu nennen: Modell von der Nutzung und vom Nutzen der Medien, Wissenskluft-Hypothese, Thematisierungshypothese, Gate-Keeper-Hypothese, Agenda-Setting White, Modell der Schweigespirale (auf das später noch kurz zurückzukommen sein wird). Vgl. z.B. Lerg. In: Wittkämper (Hrsg.), 1992: S. 25.
58. Lerg. In: Wittkämper (Hrsg.), 1992: S. 24.
59. Markus Kiefer. Die deutsche Frage in der überregionalen Tages- und Wochenpresse der Bundesrepublik 1949-1955. Dissertation Universität Gesamthochschule Essen, 1991: S. 10.
60. Gerhard W. Wittkämper. "Medien und Politik - Einführung in die wissenschaftliche und praktische Diskussion". In: Wittkämper (Hrsg.), 1992: S. 1-13, hier: S. 9. Zur Machtthese des Fernsehens und zur 'Schweigespirale' siehe auch: Elisabeth Noelle-Neumann. Die Schweigespirale: Öffentliche Meinung - unsere soziale Haut. München: Piper und Co., 1980. Zur Entwicklung der Theorie der 'Schweigespirale' sind besonders interessant: Dies. "Kommunikation, Konsonanz und Öffentlichkeitseffekt". Publizistik: Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung 18. Jg. (1/1973): S. 26-55. Und: Dies. "Die Schweigespirale: Über die Entstehung der öffentlichen Meinung". In: Ernst Forsthoff/ Reinhard Hörstel (Hrsg.). Standorte im Zeitstrom: Festschrift für Arnold Gehlen. Zum 70. Geburtstag am 29. Januar 1974. Frankfurt/Main: Athenäum, 1974: S. 299-330. (Eine Kurzfassung findet sich in: Dies. "The Spiral of Silence. A Theory of Public Opinion". Journal of Communication 24. Jg. (2/1974): S. 43-51.) Bemerkungen zur 'Schweigespirale' bei Elihu Katz. "Publicity and Pluralistic Ignorance: Notes on 'The Spiral of Silence'". In: Horst Baier/ Hans M. Kepplinger/ Kurt Reumann (Hrsg.). Öffentliche Meinung und sozialer Wandel. Opladen: Westdeutscher Verlag, 1981: S. 28-38. Schließlich eine Widerlegung der These von der "Schweigespirale" bei: Klaus Schönbach. Das unterschätzte Medium. Politische Wirkungen von Presse und Fernsehen im Vergleich. Kommunikation und Politik, Band 16. München, New York, Paris: K.G. Saur, 1983.